Der wahre Zustand des Bitcoin-Marktes
Einleitung
Der Monat September 2025 begann mit Nervosität unter Anlegern. Nach einem soliden Sommer, in dem Bitcoin mehrfach die Marke von 72.000 USD testete, kam es zu einer spürbaren Abkühlung. Viele Retail-Trader sahen darin ein Signal zum Ausstieg – doch die Daten von Almax Capital Analytics erzählen eine andere Geschichte.
Die momentane Korrektur könnte weniger ein Zeichen von Schwäche, sondern vielmehr eine natürliche Marktberuhigung vor dem nächsten Aufschwung sein.
Marktanalyse: Struktur der Korrektur
Die Kursbewegung seit Mitte August zeigt ein klassisches Muster: ein Rückgang des Handelsvolumens, begleitet von einer Zunahme an Derivat-Positionen.
Unsere internen Modelle – insbesondere der AI-Volatility Index (AIVI) – weisen darauf hin, dass sich institutionelle Akteure in dieser Phase verstärkt positionieren.
- Zwischen dem 20. und 31. August stieg das aggregierte Open Interest an Futures um 17 %,
- während die Liquidationen von Long-Positionen um 22 % zunahmen.
Das spricht für einen gezielten Shakeout, also das Herausdrängen kurzfristiger Spekulanten, bevor neue Kapitalzuflüsse einsetzen.
Ähnliche Muster sahen wir vor früheren Rallyes – zuletzt im Herbst 2023, als der Markt nach einer 12 %-Korrektur in sechs Wochen um mehr als 40 % stieg.
Fundamentale Faktoren
Neben der technischen Lage sind auch die makroökonomischen Indikatoren entscheidend.
Die geldpolitische Haltung der US-Notenbank bleibt zwar restriktiv, doch die Erwartungen auf eine erste Zinssenkung im Dezember haben die Risikoappetite der Investoren leicht gestärkt.
In Asien zeigt sich ein anderes Bild: Japanische und südkoreanische Fonds erhöhen ihre Positionen in Kryptoassets, um Währungsabsicherungen gegen Yen- und Won-Schwäche zu schaffen.
Das führt zu einem stetigen Kapitalstrom in Bitcoin und Ethereum, selbst in Phasen lokaler Kursrückgänge.
Ein weiterer stabilisierender Faktor ist die zunehmende On-Chain-Aktivität institutioneller Wallets:
Im August wurden laut Glassnode über 138.000 BTC aus zentralisierten Börsen abgezogen – ein Niveau, das zuletzt im Frühjahr 2021 erreicht wurde.
Sentiment-Analyse
Die Stimmung in sozialen Netzwerken und Foren hat sich im Vergleich zum Sommer spürbar eingetrübt.
Unser KI-basiertes Sentiment-Modell erkennt eine Negativitätsrate von 63 %, was paradoxerweise häufig ein konträres Kaufsignal darstellt.
„Wenn Angst dominiert, akkumulieren die Profis.“
— Lukas Steiner, Almax Capital
Auch die Whale-Bewegungen stützen diese These:
In den letzten zwei Wochen des Augusts verzeichnete unser Whale-Tracker eine Zunahme von Transfers über 1.000 BTC um 28 %.
Diese Bewegungen erfolgten überwiegend auf Cold Wallets – ein klassisches Zeichen für langfristige Akkumulation.
Ausblick für den Herbst 2025
Die kommenden Wochen werden laut unseren Modellen von erhöhter Volatilität begleitet, mit einer potenziellen Rückkehr in den Bereich von 70.000 – 74.000 USD bis Mitte Oktober.
Entscheidend wird sein, ob die Unterstützung bei 64.000 USD hält. Sollte dies der Fall sein, rechnen wir mit einem Rebound-Szenario, das durch positive Makrodaten und das steigende Handelsvolumen gestützt wird.
Ein bullisches Szenario ist realistisch, wenn:
- Der Spotmarkt über 68.500 USD schließt,
- das Open Interest stabil bleibt,
- und sich die Nettozuflüsse auf institutionellen Kanälen fortsetzen.
Fazit
Die September-Korrektur ist kein Anzeichen für einen beginnenden Bärenmarkt, sondern ein notwendiger Reinigungsprozess nach einer überhitzten Phase.
Während kurzfristig orientierte Trader verunsichert sind, nutzen erfahrene Marktteilnehmer die aktuelle Situation zum Positionsaufbau.
Almax Capital bewertet die Wahrscheinlichkeit eines bullischen Q4 2025 mit 68 % – vorausgesetzt, es treten keine externen makroökonomischen Schocks ein.
„Geduldige Investoren werden belohnt. Die Korrektur ist kein Ende – sie ist der Anfang eines neuen Zyklus.“
— Lukas Steiner, Almax Capital Research Desk